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13. Dezember 2023
Fluss frei für den Geisslibach
Fluss frei für den Geisslibach
Die Stadtgemeinde Diessenhofen hat ein altes Mühlewehr im Geisslibach entfernt und den Gewässerabschnitt revitalisiert. Bachforellen, Äschen und andere Fische können nun wieder frei flussauf- und -abwärts schwimmen und sich im Kies des revitalisierten Bachabschnitts fortpflanzen. Aqua Viva hat die Stadtgemeinde Diessenhofen im Rahmen des Projekts «Fluss frei!» unterstützt.
«In Schweizer Gewässern gibt es mehrere hunderttausend Hindernisse, von denen viele keine Funktion mehr erfüllen, aber ein Problem für Fische und viele andere Wasserlebewesen sind. Wir freuen uns, dass das alte Mühlewehr zurückgebaut und der Geisslibach wieder vernetzt wurde.»
Christian Hossli, Projektleiter Gewässerschutz Aqua Viva
Am Kraftwerk der Mühle Bachmann in Willisdorf, Diessenhofen musste im Geisslibach aufgrund der gesetzlichen Vorgaben zur Sanierung Wasserkraft die freie Fischgängigkeit wiederhergestellt werden. Der Bau einer Fischaufstiegshilfe wäre jedoch aufgrund der geringen Stromproduktion unverhältnismässig gewesen. Nach Gesprächen mit Parzelleneigentümern, der Stadtgemeinde Diessenhofen und dem Amt für Umwelt des Kantons Thurgau haben sich die Beteiligten für die ökologische Bestvariante entschieden, den Rückbau in Kombination mit einer Revitalisierung.
Während der Bauarbeiten im Sommer 2023 hat die Stadtgemeinde Diessenhofen die Wehrklappe und das Mühlewehr komplett entfernt und so die Längsvernetzung des Geisslibachs wiederhergestellt. Dabei erhielt der Bach auf 150 Meter Strecke zudem ein natürliches Sohlgefälle. Für die ökologische Aufwertung des Bachlaufs hat Diessenhofen unter anderem Flachufer geschaffen, heimische Sträucher und Bäume gepflanzt und Totholzstrukturen eingebracht. Dank der umgesetzten Massnahmen ist der Geisslibach auch als Naherholungsraum attraktiver für die Bevölkerung geworden.
Der Geisslibach bietet Lebensraum für Fischarten wie Bach- und Seeforelle, Äsche, Groppe, Elritze oder Gründling. Das Mühlewehr war für sie lange Zeit ein unüberwindbares Hindernis. Der Rückbau ermöglicht es ihnen, wieder frei flussaufwärts zu schwimmen und neue Laichgewässer zu erkunden. Zudem haben sie bei hohen Temperaturen des Rheins nun ein grösseres Rückzugsgebiet.