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Bild: © Eduardo Soteras / WWF Schweiz

Ein Kraftwerk, das viel zerstört und wenig bringt

Der Regierungsrat des Kantons Luzern ermöglicht an einem der letzten ungenutzten Flüsse der Schweiz ein Kleinwasserkraftwerk. Der ökologische Schaden für die Waldemme ist gross, der Beitrag zur lokalen Energieversorgung gering.

In der Schweiz gelten weniger als fünf Prozent der Fliessgewässer als intakt. Mit der Waldemme wird nun auch einer der letzten ungenutzten Flüsse, für ein Kleinwasserkraftwerk geopfert. Verglichen mit dem totalen Strombedarf der Luzerner:innen liegt der Stromzugewinn bei lediglich 1.5 Prozent.

Bereits im Mai dieses Jahres hatten die Umweltorganisationen Einsprache gegen den geplanten Kraftwerksbau erhoben. Grund waren Unregelmässigkeiten bei den Abfluss-Messungen. Die CKW gehe dadurch von einer um bis zu 25 Prozent zu hohen Produktionsmenge des Kraftwerks aus. Der ohnehin schon geringe Beitrag zur lokalen Energieproduktion fällt somit noch kleiner aus.

Trotz dieser Ungereimtheiten hat der Regierungsrat das Projekt nun bewilligt, ohne weitere unabhängige Abklärungen zu verordnen. Weitere rechtliche Schritte zum Erhalt der wertvollen Gewässerlandschaft scheinen damit aussichtslos und werden von den Umweltorganisationen nicht ergriffen. Wir kritisieren jedoch die unverhältnismäßige Interessengewichtung zugunsten der Wasserkraftnutzung.

→ Medienmitteilung

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