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Bild: © Dominic Tinner Productions

Erfolgsgeschichten im Gewässerschutz

In der Geschichte des Gewässerschutzes der Schweiz finden sich zahlreiche grosse und kleine Erfolgsgeschichten. Engagierte Gewässerschützer:innen haben Fliessgewässer renaturiert, Ufer ökologisch aufgewertet, Laichgewässer für Amphibien gebaut, Orte zum Lernen am Wasser geschaffen und Wanderhindernisse in Flüssen entfernt. Wir stellen Ihnen einige Beispiele von gelungenen Gewässerschutzprojekten vor, die Mut für die Zukunft machen.

Flüsse, Bäche, Seen, Moore, Feuchtgebiete - Die Schweiz hat hat eine beeindruckende Vielfalt an Gewässern und Gewässerlebensräumen zu bieten, in denen unzählige Tiere und Pflanzen leben. Nicht umsonst werden Auen als die Regenwälder der Schweiz bezeichnet.

Leider steht es um die Gewässer der Schweiz nicht gut. Feuchtgebiete wurden trockengelegt, Fliessgewässer begradigt und das Wasser mit Giftstoffen belastet. Als Folge der Eingriffe gelten heute 97.5 Prozent der Lebensraumtypen und rund 65 Prozent der ans Gewässer gebundenen Arten als bedroht oder potentiell gefährdet. 

Wir möchten dennoch Mut machen und zeigen, dass sich Engagement auszahlen kann und wir etwas Positives für unsere Gewässer bewirken können. Egal ob im eigenen Garten oder in einem grösseren Projekt. Wir alle können etwas zu Verbesserung der Situation beitragen und zeigen: «Seht her: Es geht doch. Und was an einem Ort gelingt, ist auch andernorts möglich.» 

Graphik, die Anzahl von Lebensräumen im kanalisierten Fluss und im revitalisierten Fluss vergleicht. Kanalisiert: 4 Lebensraumtypen. Revitalisiert: 14 Lebensraumtypen

Revitalisierungen von Fliessgewässern schaffen neue Lebensräume durch unterschiedliche Fliessgeschwindigkeiten, Wassertiefen und Unterstandsmöglichkeiten für die Gewässerbewohner. Am Beispiel der Thur-Revitalisierung sieht man eindrücklich, wie viele neue Lebensräume durch die Revitalisierung entstanden sind.

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Weiherbau stoppt Abwärtstrend bei Amphibien

Der Kanton Aargau hat vorgemacht, was im Amphibienschutz möglich ist. In den letzten 20 Jahren hat er grossflächig neue Weiher gebaut und das mit Erfolg: Die Anzahl der Populationen fast aller Amphibienarten hat sich stabilisiert oder in einer Trendwende sogar zugenommen.

Aqua Viva kämpft seit über 60 Jahren für den Erhalt der letzten intakten Gewässerlebensräume und ihrer Artenvielfalt.  Bitte unterstützen Sie unser Engagement mit einer Spende. 

Die Menschen hinter den Erfolgsgeschichten

Hinter jedem Erfolg im Gewässerschutz stehen engagierten Personen, die ihn möglich machen. Wir stellen Ihnen ein paar von ihnen vor.

Luftaufnahme des Neeracherrieds mit Naturschutzzentrum, Moorfläche, See, Weihern und Steg durch das Gebiet

Natur zum Anfassen

Stefan Heller leitet das BirdLife-Naturzentrum Neeracherried. Im Gespräch mit Aqua Viva erklärt er, warum solche ausserschulischen Lernorte eine Lücke im Schulalltag schliessen und wie er Kindern und Jugendlichen unsere Gewässerlebensräume näherbringt.

Paradigmenwechsel

Christian Göldi ist ein Pionier des naturnahen Wasserbaus in der Schweiz. Mit Aqua Viva blickt er zurück auf seine lange und erfolgreiche Karriere, auf die schwierigen Anfänge und mutige Revitalisierungs-Projekte, die er umgesetzt hat.

Aqua Viva im Einsatz für Lachs und Co

Christian Hossli vom Aqua Viva Gewässerschutz-Team hat dazu beigetragen, dass das Kraftwerk an der Kleinen Emme wieder fischgängig wird. Er erzählt, warum das Engagement in Begleitgruppen so wichtig ist, um ökologisch nachhaltige Lösungen für unsere Gewässer zu finden.

Aqua Viva 3/2023

Wiederbelebt

In der Schweiz gelten nur noch fünf Prozent der Gewässer als vollständig intakt. Doch zahlreiche grosse und kleine Erfolgsgeschichten geben Grund zur Hoffnung. Die Ausgabe der aqua viva stellt Projekte und Personen vor, die den Gewässerschutz in der Schweiz positiv beeinflusst haben.

Erfolgsgeschichten mit Mission B

Viele Privatpersonen in der Schweiz schreiben Erfolgsgeschichten für unsere Gewässer: Sie schaffen kleine oder grosse Teiche, Wasserstellen oder Schwimmteiche und damit wertvollen Lebensraum für Libellen, Amphibien und Co. Auch im beruflichen Kontext haben etliche engagierte Menschen grossartige Projekte angeregt oder umgesetzt, welche die Biodiversität im und am Wasser fördern. Die Mitmachaktion «Mission B – für mehr Biodiversität» ruft Privatperson, Unternehmen, Schulen, Gemeinden, Organisationen und Landwirtschaftsbetriebe dazu auf, biodiverse Flächen zu schaffen und zu dokumentieren. Unter www.missionb.ch können Sie hunderte faszinierende Projekte entdecken. Einige davon stellen wir Ihnen vor. Lassen Sie sich inspirieren und schreiben Sie Ihre eigene Erfolgsgeschichte.

Saint-Martin FR: Familie Fisler hat eine artenarme Wiese in ein Naturparadies mit Naturteich ohne Folie umgewandelt!
Oberriet SG: Bei der Endgestaltung der Deponie für Baumaterialien entstehen Teiche und Pioniergewässer für die Gelbbauchunke.
Zürich: In seinem Garten hat Horst einen 15 Meter langen Kunstbach geschaffen, der Amphibien, Reptilien und Insekten anzieht.
Unterkulm AG: Der kleine, aber wertvolle Miniteich im Garten der «Naturfreunde» zeigt, dass jeder Quadratmeter für die Biodiversität zählt.
Cham ZG: Auf dem struktur- und artenreichen Hof von Familie Hausheer gibt es unter anderem wertvolle Nassstandorte.
Altstätten SG: Dank der Fachmittelschülerin Malin Wiget hat die Primarschule Hinterforst nun ein Feuchtbiotop.
Brünisried FR: Gartenbesitzende können mit einem Schwimmteich Pool und Gartenteich kombinieren.

Revitalisierte Bäche

Kleine Bäche sind die Grundlage für die Gesundheit der grossen Gewässer und bieten spezielle Lebensräume für Pflanzen und Tiere. Doch in der Schweiz sind rund 9000 Kilometer von ihnen in einem schlechten Zustand. Bis 2090 plant der Bund daher die Revitalisierung von Fliessgewässern auf einer Strecke von 4000 Kilometern. Diese Bäche wurden in beispielhaften Projekten bereits wieder zum Leben erweckt.

Revitalisieren von Hand: Ein achtsamer Umgang mit unseren Fliessgewässern

Pascal Sieber ist Geograf und Mitinhaber des Planungsbüros Sieber & Liechti GmbH. Als passionierter Wasserbauer revitalisiert er Gewässer besonders gerne in Handarbeit. Im Interview mit Aqua Viva zeigt er die zahlreichen Vorteile der Methode.

Gossauerbach: Ein Gewässer taucht auf

Lange Zeit war der Gossauerbach unter der Erde verschwunden. Im Oberlauf hat die Gemeinde Gossau den Bach 2021 aus seiner Eindohlung befreit. Nun schlängelt er sich wieder durch die Landschaft und erste Fischarten sind zurückgekehrt.

Aqua Viva im Einsatz für unsere Gewässer

Aqua Viva setzt sich in zahlreichen Projekten für den Schutz und die Wiederherstellung von natürlichen Flüssen, Bächen, Auen, Seen und Mooren ein. Somit tragen wir bei Revitalisierungsprojekten, Sanierungen oder Rückbauten von Wanderhindernissen oder politisch in Bundesbern zu Erfolgsgeschichten im Gewässerschutz bei.

Bagger entfernt altes Wehr im Fluss

Fluss frei!

Mit dem Projekt Fluss frei! befreit Aqua Viva Bäche und Flüsse von unnötigen Hindernissen. An einigen Flüssen wie am Talent im Kanton Waadt und am Geisslibach im Thurgau konnten wir schon alte Wehre entfernen und so den Weg für viele Fischarten freimachen.

Bach, der von viel Grün umgeben ist, im Dorf

Lebendiger Dorfbach

Aqua Viva und die Feldschlösschen AG verleihen eingedolten und begradigten Dorfbächen neues Leben. Mit dem Projekt «Lebendiger Dorfbach» unterstützen wir Gemeinden bei der Revitalisierung kleinerer Gewässer: Mit fachlicher Beratung und einer Anschubfinanzierung.

Visualisierung, wie die Thur nach einer Aufweitung und Revitalisierung aussehen könnte.

IG Lebendige Thur

Aqua Viva ist Teil der Interessengemeinschaft «Lebendige Thur», die sich für naturnahe Gewässerlebensräume und die Biodiversität der Thur einsetzt. Oberstes Ziel ist die Erhaltung und Wiederherstellung flusstypischer Prozesse und Strukturen im Rahmen einer nachhaltigen Thuraufwertung.

Ihr Kontakt

Salome Steiner

Salome Steiner

Geschäftsleiterin

+41 52 510 14 50