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Thur
Die Thur durchfliesst von ihrer Quelle am Säntis bis zur Mündung in den Rhein die Kantone St. Gallen, Thurgau und Zürich. Sie verbindet alpine und voralpine Landschaften bis hin zu den Flussebenen im Thurgau und vor der Mündung in den Rhein.
Gestern, heute, morgen
Einst war die Thur ein breiter und landschaftsprägender Wildbach. Zwischen Schwarzenbach und Bischofszell floss sie um 1825 auf über 300 Meter Breite in bis zu sechs Seitenarme aufgeästelt. Im Flussbett gab es bewaldete Inseln, im Uferbereich wuchs Auwald. Fische wie der Lachs stiegen aus den Unterläufen auf, um in den Oberläufen zu laichen.
Ab 1880 wurde die Thur ab Schwarzenbach bis zur Rheinmündung bei Rüdlingen nahezu durchgehend kanalisiert. Zwischen Dämmen auf durchschnittlich 45 Meter zusammengezwängt verlor der Fluss seinen natürlichen Strukturreichtum. Heute ist die Thur vielerorts verbaut und begradigt. Zahlreiche Hindernisse und nicht fischgänge Wasserkraftwerke behindern zudem die freie Fischwanderung.
Die Thur bei niederbüren
Lebendige Thur
Um die Thur wieder zu einem attraktiven und lebendigen Lebensraum zu machen, benötigt der Fluss mehr Raum und eine bessere Vernetzung. Nur so können Fische frei wandern und sich dynamisch neue Lebensräume entwickeln. Revitalisierungsprojekte wie das Auengebiet Eggrank-Thurspitz (Thurauen) veranschaulichen das enorme Potential solcher Massnahmen für Mensch und Natur.
Die Thurauen sind heute das grösste Auengebiet des Schweizer Mittellands. Durch die Revitalisierung wurde die Dynamik der Thur im Mündungsbereich wieder hergestellt. Der Fluss kann die Landschaft wieder aus eigener Kraft formen und der Auenwald wird regelmässig überflutet. Tümpel wurden angelegt, Altarme ausgebaggert sowie Waldreservate ausgeschieden.
Diese seltene und neugestaltete Landschaft bietet einer Vielzahl von Tieren wie zum Beispiel dem Biber, dem Springfrosch sowie diversen Schmetterlings- und Vogelarten einen natürlichen und attraktiven Lebensraum. Neben den Tieren findet man auch einen aussergewöhnlichen Reichtum an verschiedensten Pflanzenarten in diesem Auengebiet.
Aqua Viva half aktiv mit dieses Naturjuwel aufzubauen und der Thurmündung ihre natürliche Gestalt wieder zugeben.
Thurauen





Unser Einsatz entlang der Thur
Aqua Viva engagiert sich entlang der Thur für die Wiederherstellung artenreicher Auen und dynamischer Flussabschnitte. Wir setzen uns für den Rückbau unnötiger Schwellen und Wehre ein, treiben die Sanierung von Wasserkraftwerken voran und streiten für mehr Gewässerraum.
IG Lebendige Thur

Aqua Viva ist Teil der IG Lebendige Thur, die sich für den Erhalt und die Wiederherstellung flusstypischer Prozesse und Strukturen in und entlang der Thur einsetzt.
10-Punkte-Plan

Mit unseren Partnern haben wir einen 10-Punkte-Plan entworfen, um die Thur wieder zu einem naturnahen und dynamischen Gewässer zu entwickeln.
Thurauen (Beurteilungskommission)
Ort: Flaach
Kanton: Zürich
Gewässer: Thur
Gewässerraumausscheidung Weinfelden Bürglen
Ort: Weinfelden
Kanton: Thurgau
Gewässer: Thur
Hochwasserschutzkonzept, Revitalisierung Thur3
Kanton: Thurgau
Gewässer: Thur
Revitalisierung Murgmündung
Ort: Frauenfeld
Kanton: Thurgau
Gewässer: Thur
Längsvernetzung Züricherschwelle Thalheim
Ort: Neunforn
Kanton: Thurgau
Gewässer: Thur
Auenrevitalisierung Ghögg+
Ort: Bischofszell
Kanton: Thurgau
Gewässer: Thur
Aufwertungsmassnahmen Auenvernässung und Amphibientümpel
Ort: Au-Schönenberg & Bürglen
Kanton: Thurgau
Gewässer: Thur
Hochwasserschutz, Revitalisierung Thurauen
Kanton: Zürich
Gewässer: Thur
Thursanierung Wattwil
Ort: Wattwil
Kanton: St. Gallen
Gewässer: Thur
Bewässerungsprojekt Alten
Ort: Alten
Kanton: Zürich
Gewässer: Thur
Ihr Kontakt

Christian Hossli
Projektleiter Gewässerschutz, Geschäftsführer IG Lebendige Thur